Mittwoch, 12. November 2008
Der Händedruck
Der Händedruck zwischen zwei Menschen war schon immer in vielen Kulturen ein Zeichen des Vertrauens. Der Händedruck wird in unserem Kulturkreis zur Begrüßung und Verabschiedung verwendet. Zudem unterstreicht er mündliche Vereinbarungen, sei es eine Zusage einer Person gegenüber einer anderen, eine Entschuldigung oder auch eine gegenseitige Vereinbarung.
Die Ausdrucksform des Händedrucks ist uralt und wird in der Geschäftswelt immer noch als Vertragsabschluß gewertet. Sei es beim Handwerker oder auch beim Bauern im Dorf nebenan. Der Händedruck gilt, Vertrauen gegen Vertrauen.
Doch wie ist es heutzutage in den meisten Fällen in der 'großen' Geschäftswelt?
Man macht erst einmal Zusagen, man einigt sich, dass man im gewissen Umfang vielleicht mit bestimmten Kompromissen zusammenkommen könnte. Es gibt einen "Letter of Intent" - eine Absichtserklärung, dass man vielleicht etwas zusammen zu tun haben möchte - möglicherweise. Aber auch schon diese Absichtserklärung wird von beiden Seiten unterschrieben. Den Händedruck gibt's dann vielleicht zum Abschied.
Und der Vertrag selber? Ein riesen Machwerk, das erst einmal Juristen beider Seiten prüfen müssen, bevor irgendetwas unterschrieben wird. Es könnte ja sein, dass es irgendwelche Fallstricke in den Formulierungen geben könnte - wer weiß...
Das Vertrauen des Händedrucks? Es ist nicht mehr vorhanden. Der Mensch lernt. Vielleicht gab es den mal, den Händedruck mit Vertrauensgarantie. Der Mensch wurde über den Tisch gezogen und dann vertraut er niemandem mehr. Wir vertrauen jetzt nur noch dem Papier auf dem alles steht. Da steht es dann, schwarz auf weiß, juristisch anfechtbar oder auch nicht.
In früheren Zeiten wäre der schlechte Ruf des Vertrauens- und damit Vertragsbruches einem vorausgeeilt und niemand hätte mehr einen Vertrag mit einem Vertragsbrecher gemacht. Und heutzutage? Nein, es werden Verträge ja nicht gebrochen, es ist eine Auslegungssache, wie man bestimmte Dinge aus bestimmten Blickwinkeln sieht. Die Welt ist komplexer geworden und mit dieser Komplexität gibt es zu viele verschiedene Möglichkeiten von Vertrauen.
Gibt es die wirklich?
unter:
Arbeitsplatz,
Kunde,
Organisation
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen