So hieß es letzte Woche im Interview eines amerikanischen Podcasts.
Ist Zeit wirklich eine Währung? Ist uns die Zeit wichtiger geworden als das Geld?
Sicher nicht in allen Bereichen, aber ich denke, wenn man ausreichend Geld zur Verfügung hat - und ich meine hier nicht Geld für ein Luxusleben, sondern genug Geld, um die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens abzudecken - dann wird die eigene Zeit tatsächlich zu einer kostbaren Währung.
Wahrscheinlich ist diese Wertigkeit ein Zeichen unserer hektischen, Technik-geprägten und Multitasking-bestimmenden Gegenwart. Man will eben so viel als möglich in einem engen Zeitrahmen bewältigen, damit man anschliessend noch etwas Zeit übrig hat. Zeit ist kostbar.
Vieles dauert einem einfach zu lange.
Warten zum Beispiel: morgens beim Bäcker, beim Einkaufen an der Kasse, beim Tanken an der Zapfsäule, in der Warteschleife am Telefon.
Wieviel ist uns dieses Warten für ein Produkt oder eine Dienstleistung wert? Beim Bäcker warten wir dann schon mal etwas länger, denn ansonsten fällt das anschliessende geplante Frühstück vielleicht doch etwas mager aus.
Die Warteschleife am Telefon wird da doch eher schon einmal früher beendet. "Dafür habe ich jetzt keine Zeit!", heißt es dann.
Wie äußert sich nun die Wertigkeit der Zeit beim Informationsaustausch?
Wir wollen Informationen schnell erfassen. RSS-Feeds und Newsportale bestimmen den täglichen Nachrichtenkonsum. Fernsehen, Zeitungen und Magazine sind für Leute, die noch Zeit haben und die sich ihre Nachrichten gerne zusammenstellen lassen. Wieviel Prozent des Inhaltes einer Tageszeitung interessieren uns wirklich? Wieviel Prozent davon sind für uns wirklich relevant?
Zeitgleich versuchen wir Audio-Ströme und Textinhalte parallel zu erfassen. Nebenbei noch Videoschnipsel, Tweets und Feeds.
Unwichtige Inhalte werden weggefiltert, nur relevante Informationen werden verwertet. Und diese müssen auch wieder auf des Wesentliche gekürzt sein.
Ist diese zeitliche Kompression für die Informationsaufnahme wirklich ein Zeitgewinn?
Provokativ? Dann würde ich gerne eine Gegenmeinung hören.
(Foto: http://www.flickr.com/photos/harryharris/382016624/)
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