Mittwoch, 15. Oktober 2008

Ummesonst? - das taugt nicht!

Eine komische Einstellung hat die sich da in den letzten Jahren verbreitet. Dinge oder Dienstleitungen, die kostenfrei angeboten werden, sind anscheinend weniger Wert, als welche für die man bezahlen muss.
Woher kommt das? Ich denke, es hängt mit den vielen Werbeversprechen und Lockangeboten zusammen.
"Eine Busfahrt umsonst, Essen dabei umsonst." "Hier können sie umsonst ..."
Ich unterscheide hierbei immer zwischen umsonst und kostenfrei. Umsonst klingt für mich nach dem umgangssprachlichen "für die Katz". Ist also meistens nichts wert. Kostenfrei ist eine gute Leistung, für die ich nicht bezahlen muss. Ob diese Leistung dann einen Hintergedanken hat, als Lockangebot oder um sich einzuschmeicheln, dass sei erst einmal dahingestellt.

Ich habe auch öfters schon selbst die Erfahrung bei meinen Kunden gemacht, dass eine kostenfreie Leistung mit mehr Freude angenommen wird als wenn es etwas umsonst gibt.
Ein Beispiel: ich programmiere etwas für einen Kunden und gebe ein kleines Feature kostenfrei dazu. In der Rechnung steht dann: "Zusätzliches Feature xyz: kostenfrei". Das klingt besser, als wenn ich sage. "Das Feature gab's dann umsonst."

Bietet man jedoch nur eine kostenfreie Leitung an, z.B. einen Vortrag zu einem bestimmten Thema, dann lockt das so schnell keinen mehr hinter dem Ofen vor.
Es ist interessant zu sehen, das eine alleinige kostenfreie Leistung weniger Eindruck macht als eine bezahlte, bei der eine kostenfreie Zugabe dabei ist.
Es macht hier den Eindruck, dass die Leute einem nicht mehr vertrauen: "Was, das bietet der umsonst an, das kann doch dann nichts taugen!"
Unser Werteverstädnis hat sich hier ziemlich gewandelt. Wir sind bereit, ja sogar gewohnt, für gute Leistung zu bezahlen, und nur dann war die Leistung gut.

Der nächste Vortrag kostet Eintritt, und dann gibt's ein Getränk kostenfrei dazu.

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